IoPT – Identitätsorientierte Psychotraumatheorie- und Therapie
basierend auf dem Konzept von Prof. Dr. Franz Ruppert
Psychische Traumata können entstehen durch Naturkatastrophen, Gewalt, Kriegserlebnisse, Unfälle, schwere Krankheiten, plötzliche Verlusterlebnisse, emotionale Vernachlässigungen, gravierende medizinische Eingriffe, schwierige Geburten, Adoption und durch starke Stresserlebnisse während der Entwicklungszeit im Mutterleib. Eine Frühtraumatisierung hat einen gravierenden Einfluss auf unsere weitere psychische, körperliche und geistige Entwicklung.
Häufig können wir uns an traumatische Ereignisse überhaupt nicht erinnern und leiden trotzdem an den Folgen. Sie werden von uns als lebensbedrohlich empfunden und unser Überlebenswille ist so stark, das der Schmerz vom fühlenden Bewusstsein abgespalten wird.
Die Spaltung bleibt bestehen, auch wenn die Gefahr schon längst vorüber ist.
Durch diese Spaltung werden unsere Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen eingeschränkt, die psychischen Kraftressourcen aufgebraucht. Es entstehen körperliche und psychische Symptome: u.a. körperliche Verspannung, Herzprobleme, Bluthochdruck, Unruhe, Schlaflosigkeit, Erschöpfungszustände, schnelle Ermüdung, um nur einige zu nennen.
Zudem wirken sich nicht integrierte Traumata auf alle unsere Beziehungen aus: Liebesbeziehung, Eltern-Kind Beziehungen, Freundschaften und Arbeitsbeziehungen.
Ein nicht integriertes Trauma bleibt aufrecht erhalten.
Dadurch entstehen immer neue psychische Spaltungen, weil wir es “gelernt” haben, in schwierigen Situation zu “spalten” und zu dissoziieren. Auf diese Weise schützen wir die Täter, werden möglicherweise selbst zu Tätern und verleugnen so unser eigenes Opfersein.
Wenn wir ein Kind traumatisierter Eltern sind, dann mussten wir uns psychisch spalten. Das ist ein Notfallmechanismus, auf den wir keinen Einfluss haben und der unser Überleben sichert. So, wie auch unsere Eltern durch Spaltung ihr Überleben sicherten.
Psychische Spaltungen können in der Regel ohne therapeutische Hilfe nicht integriert werden. Unsere Überlebensmechanismen verhindern das, um nicht mit der Not, der Verzweiflung und der Todesangst in Berührung zu kommen.
In der Traumatherapie nach Prof. Dr. Franz Ruppert stehen die traumatischen Ereignisse in einer Familie im Mittelpunkt und welchen Einfluss sie auf unsere Entwicklung haben. Es geht nicht um Schuld, sondern um Verantwortung. Wenn wir die Verantwortung bei den Tätern lassen, können wir für unser eigenes Handeln die Verantwortung übernehmen. Gelingt uns das, werden unsere psychischen Spaltungen und symbiotischen Verstrickungen sichtbar und fühlbar.
Wir sind nicht mehr nur im Überleben, sondern können uns in unserer ganzen Lebendigkeit und mit allen unseren Gefühlen wahrnehmen.
Wir müssen nicht mehr uns gegenüber, oder anderen Menschen gegenüber in einer Täter- oder Opferhaltung verharren.
Wir übernehmen Verantwortung, dort, wo wir selbst zu Tätern wurden und sind im Mitgefühl mit unserem eigenen Opfersein.